Deutsche Volkslieder: rückblickend auf die Zeit vor der Jahrtausendwende, wurden diese doch bestenfalls von einer volkstümelnden Schlager-Szene bedient und damit wollte man als „aufgeklärter“ junger Mensch nur wenig oder am besten gar nichts zu tun haben. Und außerdem, hatte nicht eine Generation davor Volkslieder für ihre nationalistische Propaganda missbraucht? Eigentlich waren Volkslieder nur dann akzeptiert, wenn die Texte z.B. auf Englisch vorgetragen wurden. Das nannte sich dann Irish Folk oder American Folk & Blues. Entsprechende Tourneen waren auch relativ erfolgreich unterwegs.
Geändert hat sich das Ganze nach der Veröffentlichung des Volksliedforschers Wolfgang Steinitz: im Osten als "Deutsche Volkslieder demokratischen Charakters", im Westen als "Der Große Steinitz" (über "2001" ein Verkaufsschlager). In der Folge präsentierten z.B. Hannes Wader, Zupfgeigenhansl (West) oder Folkländer, Wacholder (Ost) deutsche Volkslieder. Untrennbar verbunden war dies sicherlich auch mit der Anti-AKW, Umweltund Friedensbewegung. Von der Gitarre begleitet, erklangen nun auf mancher Fete „Die Gedanken sind frei“ oder „Wir sind des Geiers schwarzer Haufen“, aber auch Lieder aus dem Widerstand, z.B. "Die Moorsoldaten". Liederbücher wie „Student für Europa“ trugen ein Übriges dazu bei.
Mittlerweile ist diese Generation älter geworden und sorgt nun dafür, dass so manches Volkslied wieder zum Repertoire ihres Chores gehört. Gleichzeitig entstehen neue soziale Bewegungen wie "Fridays for Future", das Musizieren ohne Strom kommt wieder in Mode und vergessene rebellische Lieder haben wieder Konjunktur. Liederbücher wurden abgelöst durch Webseiten wie www.volksliederarchiv.de (ca. 5000 Besucher täglich), die sich für diesen vergessenen Liederschatz interessieren und begeistern.
Es gibt eine musikalische Tradition in unserem Land, die anknüpft an humanistische und demokratische Werte, wunderschöne Melodien, witzige und kraftvolle Texte, über Jahrhunderte überliefert und später aufgeschrieben. Genau hier setzt das Volklieder-Projekt von „Grenzgänger“, „Bube Dame König“ und „Gudrun Walther & Jürgen Treyz“ an und verspricht: „Es macht richtig Spass, diese Schätze wieder zu entdecken!“
Die Grenzgänger zählen laut Deutschlandradio Kultur zu den großen Ausnahmen im Musikgeschäft: Weit über zweitausend Konzerte auf kleinen und großen Bühnen im In- und Ausland, Tournee u.a. für Goethe-Institute bis nach Norwegen, Belgien, Tschechische Republik, Schweden, Dänemark, Irland, Nordirland, fünfmal Preis der deutschen Schallplattenkritik (PdSk), diverse Radiomitschnitte und TV-Sendungen.
„Dieses Trio aus Halle an der Saale wandelt traumwandlerisch sicher zwischen Schlichtheit und
pointierter Virtuosität", schrieb die Jury des Preises der deutschen Schallplattenkritik.
Das MDR-Fernsehen, die Radiosender MDR Kultur, Deutschlandfunk und sogar der lettische Klassiksender Latvija 3 berichteten ausführlich über "Nachtländlein", das aktuelle Album des Trios.
Ausgezeichnet wurden sie u.a. mit zwei Irish Music Awards, mehrfach mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik für verschiedene Produktionen und der „Freiburger Leiter“ in der Sparte Musik.
Die Arbeit im Duo ist für beide eine Entdeckungsreise zu den eigenen Wurzeln. Ermöglicht sie doch ein spontanes, intuitives Zusammenspiel – mitreißend, anrührend und jedes Mal ein wenig anders.